Digitale Lösung über Ländergrenzen hinweg: Ein Vorschlag der Boards of Airline Representatives in Europe (BARs) an die europäische und jeweils nationale Politik
Außerordentliche Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: So bedürfen globale Herausforderungen wie die einer Pandemie koordinierte Anstrengungen über Ländergrenzen hinweg. Auch die gegenwärtige COVID-19-Situation bildet hier keine Ausnahme. Der kooperative internationale politische Wille ist zur Bewältigung dieser Krise unerlässlich. Entsprechend fordern die Vertreter von elf nationalen Airline-Verbänden (Boards of Airline Representatives, BARs) in Europa mit Nachdruck von der Politik die schnelle, kooperative Entwicklung und Verwirklichung einer internationalen, digitalen Grenzübergangslösung für Flugreisende, um so vermeidbare Reisebeschränkungen kontrolliert aufzuheben.
Der dringende Appell der Verbände richtet sich sowohl an die jeweiligen Regierungen der Länder als auch an die Europäische Kommission und die aktuell amtierende deutsche EU-Ratspräsidentschaft. Dabei betonen die BARs, dass angesichts der COVID-19-Pandemie eine solche leistungsfähige digitale länderübergreifende Datenplattform sowohl Mobilität sichert als auch effizient wie unbürokratisch zur allgemeinen Gesundheit beiträgt. Indem sie die zügige Rückverfolgung etwaiger Infektionsketten erleichtert, kann sie die in den Staaten zuständigen Behörden dabei unterstützen, angemessene und unverzügliche Maßnahmen zu ergreifen. Sichere, vertrauenswürdige und effiziente digitale Grenzen sind demnach eine wesentliche Maßnahme zur Wiederaufnahme des internationalen Reiseverkehrs und zur Erholung der Weltwirtschaft
Ein harmonisiertes, elektronisches Verfahren ist den derzeitigen, häufig manuell vorgenommenen Abläufen in den einzelnen Ländern um ein Vielfaches überlegen. Erste erfolgsversprechende Lösungsansätze gibt es bereits, etwa in Spanien, Großbritannien oder Griechenland. Jetzt ist jedoch eine koordinierende Politik gefragt, hier für eine leistungsstarke Plattform zu sorgen, die nicht an Ländergrenzen haltmacht und die ein einheitliches Reiseerlebnis ermöglicht.
„Die globale COVID-19-Pandemie stellt uns alle vor große Herausforderungen, die sich allein in der Zusammenarbeit der Staaten lösen lassen. Leider erleben Reisende momentan jedoch vielerorts manuelle und umständliche Abläufe. Hier muss die internationale Gemeinschaft koordiniert vorgehen; dazu gibt es keine Alternative“, erläutern die Executives der BARs. „Eine standardisierte, digitale Lösung ist deutlich effizienter und für alle sehr viel nutzbringender als nationale Verfahren, zumal sie auch zu mehr Transparenz verhilft.“
Auch in anderen Bereichen fordern die Vertreter der in Europa tätigen BARs – darunter die Executives aus Dänemark, Deutschland, Belgien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Polen und der Schweiz – ein harmonisiertes Vorgehen. So setzen sie sich, neben der dringend benötigten digitalen Lösung, gemeinsam ein für:
- Die gemeinschaftliche Bewertung der COVID-19-Lage innerhalb der EU und weltweit durch die zuständigen Ministerien der Staaten und übergeordneten Institutionen wie die Europäische Kommission sowie daraus ableitend ein abgestimmtes Vorgehen.
- Die koordinierte Umsetzung des von ICAO, EASA und ECDC entwickelten „Take-Off Aviation Health Safety“-Protokolls.
- Klare und unmissverständliche Informationen für Reisende zu etwaigen Maßnahmen, stets in Abstimmung mit der Reiseindustrie.
Dazu die Executives der BARs: „Der Wiederaufbau des Luftverkehrs spielt für die wirtschaftliche Erholung auf europäischer und globaler Ebene eine äußerst wichtige Rolle. Vom internationalen Güter- und Warenverkehr über den Besuch von Familie und Verwandten bis hin zu Geschäfts- und Urlaubsreisen verbindet der Luftverkehr Menschen sowie Länder und kommt unserer Gesellschaft als Ganzes zugute. Wir appellieren daher mit Nachdruck an die nationalen Regierungen und die EU, die Einführung einer internationalen digitalen Lösung zu fördern, um Einschränkungen an den Grenzen im Interesse der Bevölkerung und der Unternehmen zu überwinden. Darüber hinaus setzen wir uns für die Umsetzung des ‚Take-Off Aviation Health Safety‘-Protokolls ein, um die derzeit unkoordinierten Einzelmaßnahmen und diversen Reisebeschränkungen aufheben zu können.“