Eine bedeutsame Initiative: Reise- und Tourismusindustrie lanciert gemeinsamen Appell an die Präsidentin der Europäischen Kommission zur Einführung eines einheitlichen EU-Testprotokolls und zur Beendigung extremer Reisebeschränkungen
Über viele Jahrzehnte hinweg hat die Reise- und Tourismusbranche wesentliche Weichen gestellt, um die Ideale und den Geist eines gemeinsamen Europas zu verwirklichen. Inmitten der COVID-19-Krise ist genau dieser Sektor nun aber am stärksten betroffen. Ferner ist der Reise- und Tourismussektor durch mangelnde Koordination zwischen den europäischen Mitgliedsstaaten und Disparitäten bei den Reisebeschränkungen in seiner Existenz bedroht. Daher haben mehr als zwanzig Reise- und Tourismusverbände und damit verbundene Organisationen in ganz Europa einen gemeinsamen Appell an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, gerichtet, um die Aufhebung extremer Reisebeschränkungen und die Entwicklung eines einheitlichen EU-Testprotokolls zu fordern.
Die unterzeichnenden Verbände warnen in einem offenen Brief an Präsidentin von der Leyen vor der fehlenden Kooperationsbereitschaft vieler Mitgliedsstaaten im Hinblick auf die von der Kommission vorgeschlagenen Reisebeschränkungen. In dem gemeinsamen Appell heißt es, dass ein Ausbleiben der vollständigen Umsetzung des Kommissionsvorschlags jedwede Chance auf eine mögliche Regenerierung zerstöre. Die beteiligten Verbände weisen auf Folgendes hin:
- Die Erholung Europas und seiner Volkswirtschaften steht und fällt mit dem Reise- und Tourismussektor, der mehr als zehn Prozent des europäischen BIP ausmacht und einen erheblichen Multiplikatoreffekt besitzt.
- Angesichts der anhaltenden existenziellen Bedrohung des Reise- und Tourismussektors sind de facto die Existenzgrundlagen von über 27 Millionen Beschäftigten in diesem Bereich gefährdet
- Es stehen die Kernpfeiler des europäischen Vorhabens auf dem Spiel, nämlich die Freizügigkeit der Menschen und das Prinzip der Nichtdiskriminierung.
- Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) weist extreme Reisebeschränkungen wie etwa Quarantäne formell zurück, da diese weder risikobasiert noch wirkungsvoll sind.
Die gemeinsame Initiative ersucht in diesem Zusammenhang Präsidentin von der Leyen ausdrücklich, das Problem mangelnder effektiver Koordination unmittelbar an die Staats- und Regierungschefs zu richten. Darüber hinaus fordern die unterzeichnenden Verbände die Entwicklung und Umsetzung eines standardisierten EU-Testprotokolls. Wenn ein solches Protokoll auf einer konkreten Risikobewertung basiert und gemeinsam von den verschiedenen Mitgliedsstaaten, medizinischen Fachleuten und Experten der Branche entwickelt wird, kann es unverhältnismäßige Reisebeschränkungen, wie insbesondere Quarantänemaßnahmen, vermeiden.
Der offene Brief steht unten zum Download zur Verfügung.